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Die Route

Der Mekong lässt sich grob in drei Abschnitte einteilen. Der Oberlauf reicht von den Quellen im tibetischen Hochland bis zum Goldenen Dreieck, wo die Grenzen von Burma (Myanmar), Laos und Thailand aufeinandertreffen. Hier schneidet sich der Fluß tief in die Gebirgslandschaft ein und ist mit Stromschnellen übersät. In seinem mittleren Abschnitt von der Provinz Ubon (Thailand) bis nach Champasak (Laos) erreicht der Mekong langsam flacheres Terrain. Sein Unterlauf beginnt an den Khone Wasserfällen - hier verlässt der Fluss Laos und stürzt sich auf einer Länge von 10 Kilometern in riesigen Kaskaden nach Kambodscha hinab. In Südvietnam schließlich verzweigt sich der Strom in sein riesiges Delta und fließt ins Chinesische Meer.

Die Expedition ist für 16 Tage angesetzt und startet im November, wenn die Regenzeit zu Ende ist. Zum einen ist dann das Klima am angenehmsten, noch wichtiger ist aber, dass der Fluss genug Wasser führt, um auch die schwierigen Passagen und Flachstellen befahren zu können.

Die Expedition beginnt in Ho-Chi-MinhStadt, dem ehemaligen Saigon. Die 6-Millionen-Metropole ist die größte vietnamesiche Stadt und ein überwältigender Gegensatz zum ländlichen Vietnam der Reisbauern und Fischer, das wir gerade durchquert haben. Schicke Wolkenkratzer und triste Plattenbausiedlungen sozialischer Prägung wechseln sich mit ehrwürdigen Pagoden und Tempeln sowie der architektonischen Hinterlassenschaft der französischen Kolonialherren ab. Der Boom ist allgegen-wärtig, mit Baustellen, Verkehrschaos, absoluter Kommerzialisierung. Dass hier einer der Wachstumspole der Erde liegt, ist in einer Stadt wie Saigon mehr als spürbar. Die Mekong Subregion befindet sich im Umbruch. Umso wertvoller erscheinen daher die Erlebnisse und Eindrücke unserer Expedition - sie könnten schon bald unwiederholbar sein.

Die erste Etappe der Reise führt von "Song Cuu Long" (9 Drachen), wie der Mekong in Südvietnam genannt wird nach Kambodscha. Flußabwärts in Song Chu Long fächert er sich in die neun Nebenarme seines Deltas auf, die sich wiederum in ein gigantisches Gewässernetz aus Flüsschen und Kanälen verzweigen. Allein die Zahlen sind beeindruckend: Etwa 5.000 Kilometer Wasserwege laufen kreuz und quer durch ein Deltagebiet mit einer Ausdehnung von annähernd 200.000 Quadratkilometern. Hier war die Hochburg der einstigen Viet Cong; hier wurde zu Zeiten des Vietnamkriegs besonders schwer gekämpft. Das Delta ist aber auch eines der größten Reisanbaugebiete Asiens. Die Reisfelder wechseln sich mit tropischen Plantagen und auf Flößen schwimmenden Dörfern ab. Wie eng das Leben der Menschen mit dem Fluss verwoben ist, wird auf diesem Abschnitt besonders deutlich.

Das ländliche Kambodscha wirkt friedlich und abgeschieden und die Hauptstadt Phnom Penh - sie gilt als die schönste der indochinesischen Hauptstädte - hat viel von ihrem ursprünglichen Charme bewahrt. Kaum vorstellbar, dass dieses geschundene Land bis vor einer Generation von der Schreckensherrschaft der Roten Khmer unter Pol Pot bestimmt war. Von Phnom Penh aus machen wir einen Abstecher auf dem Tonle Sap River, der uns nicht nur zum Biospährenreservat des Tonle Sap Sees führt, sondern auch zu den Tempeln von Angkor Wat und Ankgor Thom, mitten hinein ins Herz des einstigen Khmer-Reichs.

Während der Trockenzeit wird dieses Gebiet vom Tonle Sap See über den gleichnamigen Fluss mit Wasser gespeist. Der Tonle Sap ist ein riesiges natürliches Süßwasserreservoir von über 150 Kilometern Ausdehnung und einer der fischreichsten Seen der Welt. Ein einzigartiges Naturschauspiel ist der Strömungswechsel, der in der Region mit traditionellen Zeremonien gefeiert wird. Denn während der Regenzeit sind die Wasser des Mekong so stark, dass sie die Fließrichtung des Tonle Sap Flusses umkehren. Der Mekong drückt seine Wassermassen in den See, der als natürliches Rückstaubecken wirkt.

Zurück auf dem Mekong passieren wir nun die Ebene von Kambodscha und lassen die Reisfelder am Flussufer hinter uns. Der Fluß wird jetzt wilder und ungezähmter und erschwert das navigieren.

Vor uns liegen jetzt die Khon Phapheng Wasserfälle, die sich mit Kaskaden und unpassierbaren Stromschnellen über 10 Flusskilometer erstrecken. Im Angesicht der Millionen Liter Wasser, die hier in jeder Sekunde in die Tiefe donnern, sollte der französischen Expedition eigentlich klar gewesen sein, dass es den Schiffshandelsweg von Vietnam nach China niemals geben würde. Auch für uns gibt es hier nur eine Möglichkeit: Die Ribs werden über Land transportiert und jenseits der Wasserfälle wieder eingesetzt.

Nachdem wir die Grenze zu Laos überquert haben, nähern wir uns einen einzigartigen Feuchtgebiet, das den Namen "Si Phan Don" (4000 Inseln) trägt. Der Fluss ist in diesem Bereich bis zu 14 Kilometer breit. Neben der etwa 150 Quadratkilometer großen Hauptinsel Don Khong besteht der Archipel aus einem Kanalgewirr mit kleinen und kleinsten Inselchen, eine geheinmisvolle Wasserwelt, die wir mit den Ribs vortrefflich erkunden können. Überall treffen wir Fischer in ihren kleinen Booten.

Wir besuchen in Wat Phu in der Nähe von Champasak noch die berühmtesten Khmer-Tempel des Landes. Sie liegen abgeschieden in der Wildnis, etwa 12 km vom Fluss entfernt. Aber es ist gerade die Abgeschiedenheit, die den Reiz dieser eindrucksvollen und über mehrere Ebenen gebauten Waldtempel ausmacht. Auch sie wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt.

In Khemmarat, warten die Stromschnellen von Pak Saeng und Song Khon auf uns. Um den schwierigen Streckenabschnitt zu meistern, ist ein Lotse unverzichtbar. Wir passieren Savannakhet, die zweitgrößte Stadt von Laos. Hier soll bis 2006 die zweite thai-laotische Freundschaftsbrücke über den Fluss entstehen. Ein Bummel durch Savannakhet lohnt sich - die alten Villen und Regierungsgebäude spiegeln den Charme des kolonial-französischen Indochina wider. Von Vientiane flussaufwärts beschreibt der Mekong einen weiten Bogen in westlicher, dann in nordwestlicher Richtung und bleibt Grenzfluss zwischen Thailand und Laos.

Wir erreichen die laotische Hauptstadt Vientiane an einer zwölf Kilometer langen Flussbiegung. Ein Geschenk der australischen Regierung ist die "Friendship Bridge", eine der wenigen Brücken über den "Great River". Sie verbindet Menschen, die zwar durch eine Flussgrenze voneinander getrennt, in ihrer Sprache und Kultur aber eng miteinander verbunden sind. Trotzdem sind die Unterschiede augenfällig: Während das Flussufer auf der laotischen Seite über weite Strecken bewaldet ist, reihen sich die Thai-Dörfer am gegenüberliegenden Ufer dicht an dicht. Gegensätze zwischen dem so lange abgeschotteten Laos und dem boomenden Thailand, die sich bald, nicht zuletzt durch die Brückenverbindung, nivellieren werden. Noch bevor wir Vientiane, die Hauptstadt von Laos, erreichen, wird der Mekong wieder Grenzfluss nach Thailand. Das Hochland des nördlichen Laos liegt jetzt vor uns.

Auf dem Weg weiter erreichen wir die laotische Königsresidenz Luang Prabang.Die älteste intakte Tempelstadt Südostasiens wurde 1995 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Das Königsgeschlecht von Luang Prabang führte das Zepter über 1000 Jahre, bis der letzte Monarch 1975 von den Kommunisten entmachtet wurde. Und wenn die Könige auch fort sind, geblieben ist der Glaube: Luang Prabang ist noch heute religiöser Mittelpunkt des Landes - buddhistische Mönche in ihren leuchtend gelben Gewändern sind im Stadtbild allgegenwärtig. Früh morgens brechen sie nach Alter geordnet in einer Prozession zum "dag bat" auf, einem Almosengang durch die Stadt, bei dem sie von den Gläubigen ihr Essen für den Tag erhalten.

Flussaufwärts wird die Besiedelung immer dünner, hier leben Bergvölker wie die Hmong und Yao in der Abgeschiedenheit einer atemberaubenden Landschaft. Der Mekong ist wieder Grenzfluß und für eine Weile haben wir Thailand am rechten und Laos am linken Uferrand.

Bei Chian Saen (Thailand) schlägt der Fluss einen wilden Haken in westlicher Richtung. Weiter nördlich erreichen wir den Punkt, an dem die Grenzen von Burma, Thailand und Laos aufeinandertreffen: "Sob Ruak" - das Goldene Dreieeck. Berühmt-berüchtigt, weil wohl nirgendwo sonst soviel Opium angebaut wird wie hier - drei Viertel der Weltproduktion sollen es sein.

Wir folgen dem Fluß nach Norden und erreichen China bei Guan Luei. Im Moment ist es noch unsicher, ob wir überhaupt eine Erlaubnis bekommen werden, in dieses Land einreisen zu dürfen. Wenn wir die Erlaubnis erhalten, so werden wir die ersten ausländischen Boote sein, die über den Mekong an diesem Punkt einreisen. Die Navigation auf dem Lancangjihang - wie die Chinesen den Mekong in diesem Gebiet nennen - ist extrem schwierig. Stromschnellen und Untiefen erfordern viel Erfahrung und höchste Konzentration. Wir beenden unsere Expedition in Simao Harbour in der chinesischen Provinz von Yunnan. Weiter flussaufwärts ist der Mekong unbefahrbar.

Die dreiwöchige Expedition durch 6 Länder ist nun beeendet. Die Mekong Subregion befindet sich im Umbruch. Umso wertvoller erscheinen daher die Erlebnisse und Eindrücke unserer Expedition - sie könnten schon bald unwiederholbar sein.

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